Knowledge Valorisation erweitert das Verständnis von Wissens- und Technologietransfer wesentlich. Es wird die Vielfalt der Perspektiven bereits bei der Entstehung von Wissen und aller Arten von geistigen Vermögenswerten jenseits von Technologie und geistigen Eigentumsrechten in den Vordergrund gerückt und die Einbeziehung aller Akteurinnen und Akteure des Forschungs- und Innovationsökosystems, sowie die gesellschaftliche Wirkung von Forschung und Innovation betont. Zusätzlich wird im Bereich der geistigen Eigentumsrechte der erweiterte Begriff der Intellectual Assets“ (IA) vs. „Intellectual Property“ (IP), der konkret über jenen der formellen Schutzrechte geistigen Eigentums hinausgehen soll, genutzt. Weiters wird erstmalig auf Standardisierung als weiteren wichtigen Kanal in der Verwertung von Wissen eingegangen.
Der Rat der Europäischen Union hat in den vergangenen Jahren durch den Erlass zentraler Referenzdokumente auch konkrete Grundlagen für die Umsetzung dieses Ansatzes geschaffen. Dazu gehören die Leitprinzipien und vier Verhaltenskodizes. Der NCP-IP wird als interministerielle Wissenstransfer-Plattform wird hinsichtlich des neuen Ansatzes der Wissensvalorisierung und ihrer Implikationen entsprechend weiterentwickelt und wird dadurch die nationale Umsetzung dieser wichtigen Referenzdokumente unterstützen.
Um die wichtigsten Schnittstellen für den NCP-IP aus den neuen Leitprinzipien zu erarbeiten, wurde ein begleitende Studie beauftragt. Im Rahmen der Studienerarbeitung fanden 2 Stakeholder-Workshops statt, die sich intensiv mit den vier Verhaltenskodizes zu Wissensvalorisierung beschäftigten.